Lake Harmony-
Du dachtest immer…
… „an seine körperlichen und geistigen Grenzen stoßen“ sei eine maßlose Übertreibung der Literatur?
… Weinen sei nur ein Zeichen der Schwäche?
… du würdest dich nie nach Gesellschaft sehnen?
… den „Fraß“ deiner Eltern würdest du dir nie zurückwünschen? Oder deinen alten fiesen Sportlehrer?
… du würdest dir niemals das Gefängnis herbeiwünschen oder gar den Tod?
Willkommen im Dreck
„Willkommen liebe Besucher, zur Eröffnungsfeier des Umerziehungslagers Lake Harmony. Gleich zu Anfang viele Informationen und natürlich möchte ich ihnen auch die Intention, die hinter dem Camp steckt, näher bringen.
Wir bieten ihren Schützlingen eine Chance, wohl ihre letzte Chance, auf eine bessere Zukunft. Viele Gerichte und besorgte Eltern schicken uns Jugendliche und junge Erwachsene, die auf die schiefe Bahn geraten sind, damit sie nicht im Gefängnis landen. Andere wiederum wissen sich nicht mehr zu helfen, da sie alles Erdenkliche versucht haben und ihre Kinder dennoch nicht auf die angebotene Hilfe reagieren. Ausgebildetes und hoch qualifiziertes Personal, vom Wärter bis zur psychologischen Betreuung, trainiert hier Disziplin, Ehrgefühl und Respekt. Das bietet den Jugendlichen neue Zukunftschancen, denn dann wissen sie sich zu benehmen und im richtigen Augenblick den Worten eines Vorgesetzten oder Elternteil zu gehorchen. Wir machen aus ihnen keine Musterknaben und –mädchen, denn schließlich wahren auch wir die Individualität und Besonderheiten jedes Einzelnen, aber wir bringen sie wieder in einen gesellschaftlichen Rahmen zurück.
Dafür haben wir viele Möglichkeiten, sie alle aufzuzählen würde zuviel Zeit rauben und sie wahrscheinlich auch langweilen. Nur eine sei hier erwähnt, auf die wir im ‚Lake Harmony’ besonders stolz sind. Die „Aufgaben“. Dabei müssen die Jugendlichen in Gruppen von jeweils drei Leuten bestimmte Sachen oder zum Beispiel eine sportliche Aufgabe erledigen. Bei gutem Gelingen arbeiten wir mit dem Prinzip der Belohnung, das heißt sie erhalten kurzfristige Zusätze. Das können Zigaretten sein, ausschlafen, ein besonderer Essenswunsch oder andere Kleinigkeiten. Diese Aufgaben sind so ausgelegt, dass sie vor allem Teamarbeit, Zusammenhalt und das aufeinander Einlassen stärken. Kompetenzen, die im alltäglichen Leben und vor allem im Beruf sehr wichtig sind. Aber auch schnelles Denken und die Motivation werden gefördert. Das ständige Wechseln der Gruppen zeigt, dass die Beteiligten schnell neue Beziehungen knüpfen und sich auch besser auf neue Dinge einlassen können. Dieses auf der Erlebnispädagogik beruhende Prinzip wird auch in Schulen angewandt.
Aber auch die körperliche Tüchtigkeit ist ein Punkt, der hier trainiert wird, schließlich ist ein gesunder Körper die Basis für eine gute Zukunft. Mit sportlichen Übungen, morgendlichen Läufen und einem gut durchdachten Programm wird sowohl Durchhaltevermögen, als auch die Kondition erhöht und schon nach kürzester Zeit zeigte sich schon in anderen Umerziehungscamps eine erhebliche Steigerung zu den anfänglichen Leistungen unserer Schützlinge.“
Durchaus, wenn man die ersten Tage oder vielleicht noch Wochen überlebt und nicht in der Isolationszelle landet, von Schmerzen gepeinigt, weder tot, noch lebendig, während man sich fragt, ob die Körperteile, die man schon gar nicht mehr spürt noch Teil des eigenen Körpers sind oder ob man sie auch weggenommen hat… so wie den eigenen Willen.
„Es ist dunkel …- und feucht. Die Kälte scheint bis auf meine Knochen durchgedrungen zu sein. Jeder Muskel und jede Faser meines Körpers waren angespannt. Doch ich wusste, dass es hier kein Entrinnen gab. Jede Flucht war zwecklos. Das wusste hier jeder! Niemand sollte sich gegen die hier herrschenden Gesetze der Hierarchie auflehnen. Niemand!
Trotzdem hatte ich versucht zu fliehen. Diesem „Umerziehungscamp“ namens ‚Lake Harmony’ zu entkommen…
Nun lag ich hier. Auf dem eiskalten harten Betonboden mit dem Gesicht nach unten. Die Handschellen, die sich in das Fleisch bohrten, spürte ich schon lange nicht mehr. Dennoch war es schön ab und zu den Schmerz zu spüren. Zu spüren, das man noch lebte. Denn um mich herum war absolute Finsternis. Kein einziger Laut drang durch die dicken Betonwände, genauso wenig wie durch die große Stahltür.
Ich hatte aufgehört die Stunden, Minuten und sogar die Sekunden zu zählen, die ich in diesem so genanntem ‚Raum’ verbracht hatte. Es schien eine Ewigkeit her gewesen sein, wo ich zum letzten Mal das Tageslicht erblickt hatte. Immer und immer wieder bohrte sich hartnäckig die Frage in meinen Schädel, die ich so zu verdrängen versuchte. Warum? Warum hatten mich meine Eltern in dieses Boot Camp gesteckt?!
Schwer atmend hob ich den Kopf und starrte dorthin wo ich die Stahltür vermutete. Meine Stirn war wund gescheuert von dem rauen Boden. Die stechenden Kopfschmerzen empfand ich schon längst als „normal“.
Die letzten Worte meiner Eltern waren, dass ich nicht ständig die Schule schwänzen sollte. Meiner ‚Gang’ den Laufpass geben und anfangen mein Leben vernünftig zu leben. Die alte Leier. Wie immer ignorierte ich sie und verschwand angeblich zur Schule. Sogar die warnenden Worte „Wir werden zu härteren Maßnahmen greifen müssen!“ überhörte ich.
Hätte ich sie bloß ernst genommen. Aber wer hätte gedacht, dass das einmal so enden würde?! Nur noch schwach entsann ich mich, wie ein paar starke große Pranken einer Hand nach mir griffen und auf den Rücksitz eines dunklen Wagens schleuderten. Handschellen und Knebel war die Antwort auf meine entsetzten Fragen, die sich schließlich in Schreie verwandelten.
Sollte ich mich ihnen fügen? Ihnen sagen, dass ich nur kooperieren würde? Nein. Nie im Leben!
Ich würde nicht nachgeben! Nicht diesen Betreuern. Und auch nicht diesen Rebellen, die tatsächlich schon auf Drill und Kadavergehorsam gepolt wurden. Sie machten zusammen mit den Betreuern den Aufenthalt hier noch grausamer…
Aber mich werden sie nicht brechen. NIEMALS!“
Aber sie, die Wärter und Drill Sergeants, werden es versuchen. Egal mit welchen Mitteln. Die Methoden interessieren nicht, nur das Brechen des Willens und das Einhämmern des Prinzips des Stärkeren zählen. Schreien, schlagen, schubsen, treten, beleidigen, die Jugendlichen bis zum Umkippen laufen oder hungern lassen, sie einsperren, aussperren, drillen, mobben, aufhetzen, tagelang wach halten. Es sind nur wenige der Dinge, die sie sich ausdenken, um „die Gören“ und „Nichtsnutze“ zu quälen. Auch die Aufgaben sind so gestellt, dass sie kaum zu schaffen sind. Umso härter fallen die negativen Sanktionen aus, bei denen den kranken Gehirnen des Personals kaum Grenzen gesetzt sind. Nur wenige Regeln, über die man bei sich selbst gerne hinwegschaut, regeln das Miteinander und das Zwischenmenschliche. Aber für „die“ sind es nur ‚Richtlinien’, während die harten Regeln für die Jugendlichen penibel genau eingehalten werden müssen. Und genau dabei helfen ihnen jene Insassen, die durch Gehorsam oder einfach nur Schleimerei in den Status der Helferlein erhoben wurden. Das heißt, die unter den Jugendlichen gefürchteten ‚Rebellen’ dürfen mehr und bei ihnen wird oft auch ein Auge zugedrückt; ab und an sieht man sie sogar in den Isolationszellen – nämlich die ‚Normalos’ und vor allem das Frischfleisch demütigen.
Es macht das Leben im ‚Lake Harmony’ noch schwerer, als es sowieso schon ist, so dass unter den Insassen Angst und Schrecken den Alltag regieren.
They will take and shake you. But will they break you?
http://59252.rapidforum.com/
Eckpunkte:
[ . ] Wir sind ein NC17 Board
[ . ] Das Lake Harmony befindet sich in einem Wald in Massachuttes/ Amerika, in einem überirdischen Bunker
[ . ] gespielt werden können: Insassen, Wärter, Transporter, Drill Sergeants, Ärzte, Betreuer und anderes Personal
[ . ] die Jugendlichen sind zwischen 17 und 21 Jahren alt
[ . ] unter den Insassen gibt es drei Gruppierungen
[ . ] für Insassen UND Personal gibt es feste Regeln
[ . ] Die Aufgaben für die Insassen werden in kleinen Plots gespielt
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